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Vorbilder: Omas für alle Fälle

Alles war perfekt geplant: Schon seit Monaten wußte ich von dem Termin im November, zu dem ich für drei Tage nach München reisen sollte (durfte). Und lange war auch schon klar, dass mein Mann zur selben Zeit beruflich unterwegs sein würde. Aber unser Aupair S. ist ja mittlerweile sehr gut eingearbeitet, so dass ich ihr die Verantwortung durchaus zugetraut hätte. Das operative Tagesgeschäft in der Firma läuft auch ohne mich, andere Projekte konnten die Tage abwarten. Den exakten Plan für den täglichen Ablauf im Projektteam "Familie" hatte ich skizziert, damit auch jeder das richtige Pausenbrot in der Tasche hat, die Klaviersachen bereit liegen und die Kinder rechtzeitig in der Falle sind, um morgens um halb sieben ausgeschlafen zu sein. Und dann das: Am Vortag morgens kommt ein hustendes, fieberndes Mädchen aus dem Zimmer nebenan - unser Aupair ist krank.
Die Art, wie einer berufstätigen Mutter in einem solchen Augenblick heiß wird und im Kopf ein wildes Durcheinander an Panikgedanken explodiert, kann Mann kaum nachempfinden. Wann muss Mann denn schon mal seine beruflichen Tätigkeiten in einem so komplexen System so detailliert planen und abstimmen? Nun ja, die erste Entscheidung war das Abschätzen, ob ich einen Notfallplan brauche oder es vielleicht wagen kann, auf eine schnelle Genesung zu setzen. Nachdem S. schnell wieder in ihrem Zimmer verschwunden und eingeschlafen war,  entschied ich mich für den Notfallplan. Da es sich um mindestens eine Nacht und zwei volle Tage handelte, war klar, dass es nur mit Omas Hilfe gehen würde. Zwei Kinder kann man halt nicht einfach mal einer Freundin anvertrauen, und stundenweise bezahlte Babysitter sind in solchem Falle auch nicht praktikabel. Ein Anruf in der Heimat (280 Kilometer entfernt) und nach kurzem Nachdenken kam die rettende Antwort: Sie kann kommen! Welch ein Glück, wenn man familiäre Rückendeckung hat als berufstätige Mutter. Ohne Omas und Opas könnten viele Frauen ihren Job vergessen. 
Daher heute mal ein großes Dankeschön an alle helfenden Hände, allen voran meine Schwiegermutter und meine Mutter (die beim vorherigen Notfall kam)!!

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